Pre-Construction für Firmenzentrale: Hoffmann Group München

Herzstück eines neuen Quartiers: Mitten in München-Freiham entsteht die neue Firmenzentrale der Hoffmann Group. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Industriewerkzeuge. Medicke war frühzeitig am Projekt beteiligt, um in der Phase der Pre-Construction eine Fassadenlösung zu entwickeln, und erhielt den kompletten Auftrag für Planung, Fertigung und Montage. Freiham ist ein Neubaugebiet im Westen von München an der A99. Rund 1.250 Arbeitsplätze sollen in dem Bürogebäude entstehen, das vom renommierten Architekturbüro kadawittfeldarchitektur GmbH entworfen wurde. Zentrales Bauteil ist ein Turm, der 13 Geschosse in die Höhe ragt.

Pre-Construction: Fassadenlösung parallel zur Projektentwicklung

Medicke war frühzeitig in die Projektentwicklung eingebunden. Im Oktober 2020 startete das Medicke-Team Berlin mit der Beratung (Leistungsphase 2). „Auf Basis des Architekturentwurfes begannen wir mit der Definition von Fassadentypen und Grundsatzauslegungen der Fassadenkonstruktionen. Richtpreisermittlungen und konzeptionelle Skizzen gingen in den Bericht am Ende der LPH2 ein“, berichtet Jan Rosenberg, Leiter Technische Planung bei der Medicke-Niederlassung Berlin.

In den Leistungsphasen 3 und 4 realisierte Medicke eine vertiefende Fassadenplanung. Dabei wurden alle Entwürfe unter sicherheitstechnischen, statischen und bauphysikalischen Randbedingungen optimiert. „Es flossen Skizzen zu diversen Fassadentypen in die Variantenbetrachtung ein. Parallel erfolgte die Kostenplanung“, erläutert Jan Rosenberg. Medicke übernahm die Koordination zur Einholung des Windgutachtens, die Beratung zum Wartungs- und Fassadenreinigungskonzept. Im Januar 2022 wurde eine CAD-Leitdetailplanung, inkl. Begleitbericht zum Leistungsphasenabschluss, geliefert.

Nachhaltigkeit: Umweltschutz und Energieeffizienz

Umweltschutz spielte eine große Rolle, z.B. der bauliche Vogelschutz. Angestrebt werden eine Gebäudezertifizierung nach LEED Gold-Standard sowie die Energieeffizienzklasse KfW EG55. „Der ökologische Kriterienkatalog mit definierten Nachhaltigkeitsansprüchen kam bei der Materialwahl hinsichtlich der Mindestrecyclinganteile und der Produktwahl zur Geltung“, so Rosenberg weiter.

Komplexe Fassadenkonstruktion mit Sonderlösungen

Auf dem Wege der Pre-Construction entstand eine komplexe und nachhaltige Fassadenlösung, die verschiedene Konstruktionen und Materialien integriert. Medicke erhielt das Gesamtauftragsvolumen von 15.350 qm Blechfassaden, wärmegedämmten Aluminium-Fenster- und Tür-Elementen samt Sonnenschutz, Elementefassaden sowie Pfosten-Riegel-Elementen. Der Baubeginn für die Fassade ist auf Juni 2023 terminiert, die Fertigstellung für Oktober 2024 geplant.

Fassadenlayout folgt räumlicher Funktion

Die Gebäudehülle der Hoffmann-Firmenzentrale zeigt in ihrer Gliederung nach außen die Nutzung im Inneren. Die Pfosten-Riegel-Fassaden der 2-geschossigen Arkade sind transparent und bewegen sich im Grundriss optisch polygonal vor- und zurücklaufend. Dies rhythmisiert das Gebäude. Terrassen werden im Restaurantgeschoss und in der Konferenzzone über rückspringende Fassaden realisiert. Die Büro-Etagen sind bodentief verglast, erhalten einen außenliegenden Sonnenschutz und einen innenliegenden Blendschutz.

Farbakzente durch Keramik-Lisenen

Außenseitig laufen Lisenen-Paare aus Keramik, mittig platziert ist darin ein Öffnungsflügel zur Be- und Entlüftung. Die Keramik-Lisenen tragen aktiv zum Sonnenschutz bei. Ihre Farbgebung orientiert sich an der Optik der Ackerlandschaften in der Freihamer Umgebung. Weitere helle Blau-, Grün- und Türkistöne erscheinen im Verlauf der Lisenen. Der opake Anteil am Fassadensystem konzentriert sich in den Büro-Etagen und beträgt ca. 30 Prozent.