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Aerztekammer Niedersachsen

10.06.2020

Structural-Glazing-Fassade: Neubau der Ärztekammer Niedersachsen in Hannover

Die Ärztekammer Niedersachsen in Hannover errichtet einen Neubau für ihre Verwaltung. Medicke erhielt den Auftrag, eine Fassadenlösung mit Structural-Glazing-Konstruktion und hohem Schallschutz zu entwickeln, zu fertigen und zu montieren.


Mit dem Neubau in der Berliner Allee 20 erhält die Ärztekammer Niedersachsen an ihrem traditionellen Standort im Zentrum Hannovers eine zeitgemäße neue Landesgeschäftsstelle. Das Verwaltungsgebäude wird aber nicht nur mit Büros ausgestattet, sondern auch mit Seminar- und Konferenzräumen. Medicke erhielt vom ausführenden Bauunternehmen GP Papenburg Hochbau, Niederlassung Ost in Leipzig den Auftrag für die Gebäudehülle. Produziert werden Elementfassaden, Fenster mit vorgesetzter Prallscheibe und Sonnenschutz (3.200 qm) sowie Türen. Weitere Fassadenelemente im Projekt sind die Kaltfassade (400 qm) und die hinterleuchtete Brüstungsfassade (1.700 qm), die teilweise gerundet ausgeführt werden wird.


Optische Raffinesse: Structural-Glazing-Fassade


Optisch besonders repräsentativ wird das Gebäude im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss mit einer Pfosten-Riegel-Fassade in einer SG-Variante (500 qm) gestaltet. Bei einer Structural-Glazing-Fassade (SG-Fassade) werden die Glaselemente durch Verklebungen im Tragsystem gehalten und haben somit eine aussteifende Wirkung. Das Medicke-Team plant diese Konstruktion als Vorhangfassade. Die Unterkonstruktion befindet sich bei dieser Bauweise dezent unterhalb der sichtbaren Fassadenfläche. Dadurch soll ein homogener und filigraner optischer Effekt erzielt werden. Der Architekturentwurf dafür stammt aus dem Hause Grüntuch Ernst Architekten in Berlin.


Zentrale Lage an Straße und Bahn: Hohe Schallschutzanforderungen


Für einige Elemente der Fassade wurden vom Medicke-Planungsteam zudem technische Sonderlösungen entwickelt. Konstruktive Besonderheiten des Projektes sind weiterhin die Doppelfassade mit den hohen Schallschutzanforderungen und die Gebäudeecken in gerundeter Form. „Unsere größte konstruktive Herausforderung in diesem Kontext ist das Zusammenspiel der Fenster mit den vorgesetzten Prallscheiben. Diese müssen zugleich hohe Schallschutzanforderungen erfüllen, da sich der Standort an der Gleistrasse zum Hauptbahnhof und an einer zentralen Straßenverkehrsachse befindet“, betont Projektleiter Ralf Schmidt.


Die Schallschutzprüfung wird in einem Prüfinstitut durchgeführt werden. Bereits im Juli 2020 soll die Musterfassade mit allen Originalmaterialien im Maßstab 1:1 am Medicke-Standort Glauchau aufgestellt werden. „Wir schauen uns bei dieser Musterfassade unter anderem die Effekte bei der Beleuchtung in der Nacht an. Wenn die Testphase abgeschlossen ist, präsentieren wir die Musterfassade dem Architekten, dem Auftraggeber und dem Bauherren“, so Ralf Schmidt weiter. Montagebeginn für die Fassade ist Oktober 2020, die Baufertigstellung ist für 2022 geplant.

Projektpartner

Auftraggeber:

GP Papenburg Hochbau GmbH – NL Ost, Nordstraße 21, 04105 Leipzig, www.gp-hochbau.de

Bauherr:

Ärztekammer Niedersachsen, Karl-Wichert-Allee 18-22, 30625 Hannover, www.aekn.de

Generalplaner:

Grüntuch Ernst Architekten, Auguststraße 51, 10119 Berlin, www.gruentuchernst.de

Visualisierung:

© Grüntuch Ernst Architekten